Auftaktveranstaltung in Wolmirstedt: Großes Interesse vor Ort

Etwa 200 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich vergangenen Donnerstag zur Informationsveranstaltung in der Wolmirstedter Museumsscheune, um mit dem Projektteam Ostkorridor Nord, Abschnitt Stendal–Halle, in den Austausch zu treten. Nach einem etwa 30-minütigen Einstiegsvortrag, in dem die Projektleitung das Projekt vorstellte und Grundlagen erläuterte, ging es an vier Infoständen weiter. Jeweils zwei Projektbeteiligte pro Stand beantworteten dort die zahlreichen Fragen, die die Wolmirstedter an diesem Abend mitgebracht haben. Im Laufe der Veranstaltung wurden viele verschiedene Themen besprochen, der Fokus lag, wie erwartet, auf der geplanten Eisenbahnüberführung in der Nähe des Bahnhofs, dem künftigen Lärmschutz und der Umleitung.

Einige der vor Ort gestellten Fragen und unsere zugehörigen Antworten haben wir im Folgenden noch einmal für Sie zusammengetragen:

Wurden Alternativen zur Eisenbahnbrücke geprüft?
Selbstverständlich. Die Prüfung von Alternativen ist Bestandteil der abgeschlossenen Planungsphase, der Vorplanung. Es wurde die Variante einer Straßenüberführung geprüft. Diese ist aufgrund beengter Platzverhältnisse verworfen worden. Unter Berücksichtigung der zukünftigen Schrankenschließzeiten gibt es zu der geplanten Eisenbahnüberführung am Bahnübergang „Bahnhofstraße“ keine Alternative. Andernfalls ist mit überlangen Wartezeiten am Bahnübergang zu rechnen.

Wie wird die abgesenkte Straße gegen Starkregen bzw. Hochwasser geschützt?
Die Entwässerung des Bauwerkes wird so dimensioniert, dass auch bei Starkregenereignissen kein Wasserstau auftritt und die Unterführung gefahrlos passiert werden kann. Ein Hochwasser stellt ein außergewöhnliches Ereignis dar, welches außerplanmäßige Aktivitäten und Sicherungsmaßnahmen erfordert.

Warum wurde die sogenannte Nordostspange nicht geplant?
Die Brücke über die Eisenbahn wäre die einzige mögliche Leistung der DB. Die an die Brücke anschließende Straße müsste vom Straßenbaulastträger errichtet werden. Nach unseren Informationen gibt es keine finanziellen Mittel für den Bau der Straße.

Die weit entfernte Brücke ist zudem kein adäquater Ersatz für den nicht-motorisierten Verkehr im Ortszentrum und löst das Problem mit den langen Schrankenschließzeiten nicht.

Die grundsätzliche Anspruchsgrundlage für unsere geplante Bahnübergangsbeseitigung mit Ersatz durch eine Eisenbahnbrücke liegt im § 3 Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG). Darin heißt es u.a. im § 3 Abs. 1: „Wenn […] es die Sicherheit oder die Abwicklung des Verkehrs unter Berücksichtigung der übersehbaren Verkehrsentwicklung erfordert, […] Kreuzungen zu beseitigen […].“

Die langen Schrankenschließzeiten stellen eine erhebliche Verschlechterung für die Abwicklung des Straßenverkehrs dar. Gleichzeitig stellen diese ein erhebliches Sicherheitsrisiko/-defizit im Havariefall für Rettungskräfte dar. Das EKrG statuiert klar, dass die Situation für den anderen Kreuzungsbeteiligten nicht verschlechtert werden darf. Ohne entsprechende Gegensteuerung unsererseits wäre das also der Fall. Der Verkehr auf der Straße wäre über die Maßen gestört.

Wie werden die Zufahrten zu den einzelnen Grundstücken gesichert? Kommen große Fahrzeuge wie z. B. Müllabfuhr oder Krankenwagen noch durch? Wie werden die Zufahrten während der Bauphase geregelt?
Der Erhalt der Zufahrten ist Planungsprämisse. Für jede Zufahrt wird die Befahrung mit dem Bemessungsfahrzeug Lieferwagen sichergestellt. Die Befahrung der ebenerdigen Fahrbahnen wird für Müllfahrzeuge sichergestellt. Falls sich Schwierigkeiten, aber auch Anforderungen ergeben, wird geprüft und abgestimmt. Je nach Lage wird eine veränderte Verkehrsführung erforderlich.

Die Verkehrsführung inklusive der Zufahrten während der Bauzeit wird in der nächsten Planungsphase behandelt und mit den Betroffenen abgestimmt.

Weitere Fragen beantwortet das Projektteam gerne jederzeit unter der E-Mail-Adresse OstkorridorNord@deutschebahn.com. Für alle, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, steht die gezeigte Präsentation zum Download bereit.

Ihr Projektteam Ostkorridor Nord

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