Schall- & Erschütterungsschutz

Nur einer leisen Bahn gehört die Zukunft. Deswegen hat die Bahn sich zum Ziel gesetzt, die Anwohner von Bahnstrecken spürbar zu entlasten. Der Schienenverkehrslärm soll – ausgehend vom Jahr 2000 – bis 2020 halbiert werden. Im Mittel soll der Schienenverkehrslärm um 10 Dezibel (dB (A)) reduziert werden – dies entspricht in der menschlichen Wahrnehmung einer Halbierung der Lautstärke. Um dieses Ziel zu erreichen setzt die DB AG auf ein übergreifendes Gesamtkonzept, das Maßnahmen am Streckennetz und an der Fahrzeugflotte beinhaltet.
Das übergreifende Gesamtkonzept basiert grundsätzlich auf zwei Säulen: ortsfester Lärmschutz an der Infrastruktur und Lärmminderung am Fahrzeug. Zweiteres setzt auf schallmindernde Maßnahmen an Fahrzeugen. Diese bekämpfen den Lärm direkt an der Quelle. Die Umrüstung der Bestandsgüterwagen auf die lärmarmen Verbundstoffbremssohlen – die sogenannte „Flüsterbremse“ nimmt dabei einen zentralen Stellenwert ein. Zusammen mit einer guten Pflege der Gleise wird so das Rollgeräusch eines Güterwagens um bis zu 10 dB (A) in der Vorbeifahrt reduziert und somit halbiert.
Zwei Anreizsysteme unterstützen die Umrüstung der Bestandsgüterwagen: das Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums sowie das Lärmabhängige Trassenpreissystem (LaTPS) der DB Netz AG, das laute Züge mit einem Aufschlag belegt und den Einsatz leiser umgerüsteter Wagen belohnt. Weiterführend hat die Bundesregierung zum Fahrplanwechsel 2020/2021 den Einsatz lauter Güterwagen auf dem deutschen Streckennetz verboten. Das Gesetz kann hier online nachgelesen werden.

Lärmvorsorge im Projekt

Werden Strecken neu gebaut oder wesentlich baulich verändert, schreibt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) von 1974 vor, dass Anwohner und Umwelt nicht durch den Lärm geschädigt werden dürfen. Anspruch besteht grundsätzlich, wenn Strecken neu gebaut werden. Im Projektverlauf werden Lärmschutzgutachten auf Basis der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung (16. BImSchV) erstellt. Hieraus ergeben sich, wo und in welchem Umfang Maßnahmen ergriffen werden müssen. Man unterscheidet hierbei zwischen aktiven und passiven Maßnahmen.

Erschütterung im Bahnbetrieb

Im Umfeld einer Eisenbahnstrecke können zum Teil für den Menschen wahrnehmbare Erschütterungen auftreten. Fahrende Züge erzeugen mechanische Schwingungen, die entweder als Körperschall über das Erdreich oder als Luftschall übertragen werden. Der Körperschall, der mit zunehmendem Abstand abnimmt, breitet sich im Erdreich wellenförmig aus und könnte sich über Fundamente in Gebäude übertragen. Resonanzen in Wänden und Decken werden dann als ein „Vibrieren“ wahrgenommen. Werden durch die Schwingungen der Decken und Wände hörbare Schallwellen erzeugt, spricht man von sogenanntem „sekundären Luftschall“.

Der Schutz vor Erschütterungen ist, wie auch der Schallschutz, im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt. Um schädliche Umwelteinwirkungen durch Erschütterungen zu vermeiden, werden entlang der Strecke entsprechende erschütterungstechnische Untersuchungen durchgeführt. Die Beurteilung erfolgt u.a. nach den technischen Regelungen der DIN und den Richtlinien des VDI, die Immissionen aus bestehenden Anlagen als Vorbelastung anrechnen. Maßnahmen zur Minderung und/oder zur Ausbreitung dieser Schallwellen werden auf den Einzelfall abgestimmt geplant.

Eine direkte Beeinträchtigung oder Schädigung der Gebäudesubstanz – zum Beispiel durch Risse im Mauerwerk oder Putz – ist durch die vom Schienenverkehr erzeugten Körperschallwellen jedoch auch bei sehr dicht an der Bahnstrecke stehenden Gebäuden nicht zu befürchten.

Böhlen–Neukieritzsch (einschließlich Bahnhof Neukieritzsch)
Im Abschnitt zwischen Böhlen und Neukieritzsch wurde in 2020 mit den Bauarbeiten begonnen. Ein Abschluss der Arbeiten ist in 2022 geplant.
Im Rahmen der Arbeiten werden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung, Bahnsteige und Ingenierbauwerke erneuert bzw. neu gebaut. Die Leit- und Sicherungstechnik wird modernisiert. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

  • Erneuerung von vier Bahnhofgleisen auf acht Kilometern Länge
  • Erneuerung von drei Bahnsteigen
  • Errichtung des elektronischen Stellwerks (ESTW) Neukieritzsch und Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik. Insgesamt 159 Stelleinheiten ersetzen künftig die vier bisher vorhandenen Stellwerke.

Regis-Breitingen–Treben-Lehma (einschließlich Bahnhof Regis-Breitingen)
Der zweigleisige Abschnitt zwischen Regis-Breitingen und Treben-Lehma befindet sich derzeit in der Phase der Genehmigungsplanung. Im Jahr 2021 sollen die Planfeststellungsunterlagen für den im Freistaat Thüringen gelegenen Teilabschnitt bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden.
Für den sächsischen Teilabschnitt wird aktuell ein Planänderungsverfahren durchgeführt. Bauvorbereitende Maßnahmen werden voraussichtlich in 2023 beginnen.
Im Rahmen der Arbeiten werden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung, Bahnsteige und Ingenierbauwerke erneuert bzw. neu gebaut. Die Leit- und Sicherungstechnik wird modernisiert. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

  • Umbau von zwei Bahnbrücken
  • Neubau von zwei Brücken und einer Personenunterführung
  • Rückbau von Teilen der Oberleitungsanlage im Südkopf des Bahnhofes Regis-Breitingen
  • Erneuerung von vier Weichen
  • Erneuerung von zwei Außenbahnsteigen auf einer Länge von 155 Metern im Bahnhof Regis-Breitingen
  • Erneuerung eines Mittelbahnsteigs auf einer Länge von 155 Metern im Bahnhof Treben-Lehma
  • Errichtung des elektronischen Stellwerks (ESTW) Regis-Breitingen und Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik. Insgesamt 41 Stelleinheiten ersetzen künftig die zwei bisher vorhandenen Stellwerke.

Eine Übersichtskarte der Bauwerke und geplanten Lärmschutzwände finden Sie hier zur Ansicht:

Treben-Lehma–Altenburg (einschließlich Bahnhof Altenburg)
Der zweigleisige Abschnitt zwischen Treben-Lehma und Altenburg befindet sich derzeit in den bauvorbereitenden Maßnahmen. Im Jahr 2019 wurde das Planfeststellungsverfahren hierfür abgeschlossen. Der Beginn der Hauptbauarbeiten ist für Juli 2021 vorgesehen.
Im Rahmen der Arbeiten werden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung, Bahnsteige und Ingenierbauwerke erneuert bzw. neu gebaut. Die Leit- und Sicherungstechnik wird modernisiert. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

  • Neubau von sieben Eisenbahnüberführungen ( km 33,436 Trebanz, km 36,002 Weg bei Zetscha, km 36,167 Gerstenbach, km 36,210 Auenstraße, K223, km 36,480 An der Schmiede in Altenburg, Kauerndorfer Allee sowie der Fußgängerüberführung am Bf Altenburg und der Leipziger Straße in Altenburg)
  • Errichtung des elektronischen Stellwerks (ESTW) Altenburg mit 133 Stelleinheiten und Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik
  • Erneuerung von 42 Weichen
  • Erneuerung von 6,2 Kilometern Oberleitungsanlage
  • Erneuerung von 6,2 Kilometern Oberbau/Tiefbau
  • Ersatzneubau eines Bahnsteigs sowie Verlängerung eines Bahnsteigs im Bahnhof Altenburg
  • Bau von Lärmschutzwänden sowie Einbau passiver Lärmschutzmaßnahmen (Fenster)

Eine Übersichtskarte der Bauwerke und geplanten Lärmschutzwände finden Sie hier als PDF zum Download (ca. 7 MB) oder hier zur Voransicht (Klick auf das Vorschaubild für eine vergrößerte Ansicht):

Altenburg–Paditz–Lehndorf
Der zweigleisige Abschnitt zwischen Altenburg, Paditz und Lehndorf wurde grundlegend modernisiert. Dafür wurde der Bahnhof in Lehndorf umgebaut und ein elektronisches Stellwerk (ESTW) errichtet. Zudem wurden unter anderem die Oberleitungsanlage und drei Brücken erneuert sowie Durchlässe und Stützmauern neu gebaut. Der Umbau findet in zwei Baustufen statt. Am Bahnübergang Bahnhofstraße in Lehndorf finden voraussichtlich 2022 noch Straßenarbeiten statt. Außerdem wird voraussichtlich 2020 eine Abzweigweiche in Saara an die Mitteldeutschland-Verbindung erneuert.

Lehndorf–Gößnitz
Im zweigleisigen Abschnitt zwischen Lehndorf und Gößnitz wurde im Mai 2020 mit den Bauarbeiten begonnen. Ein Abschluss der Arbeiten ist in 2022 geplant.
Im Rahmen der Arbeiten werden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung und Ingenierbauwerke erneuert bzw. neu gebaut. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

  • Streckenmodernisierung auf rund 13 Kilometern Länge
  • Erneuerung der angrenzenden freien Strecken von und nach Lehndorf

Gößnitz–Crimmitschau (einschließlich Bahnhof Gößnitz)
Der Abschnitt zwischen Gößnitz und Crimmitschau befindet sich derzeit in der Genehmigungsplanung. Im Abschnitt werden drei Planfeststellungsverfahren zwischen 2019 und 2021 durchgeführt.
Bauvorbereitende Maßnahmen im Bahnhof Gößnitz werden voraussichtlich Ende 2021 beginnen. Der Baubeginn im Bahnhof Gößnitz ist für 2022 vorgesehen. Für die freie Strecke bis Crimmitschau wird ein Baubeginn bis 2024 avisiert. Im Rahmen der Arbeiten werden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung, Bahnsteige und Ingenierbauwerke erneuert bzw. neu gebaut. Die Leit- und Sicherungstechnik wird modernisiert. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

  • Modernisierung des Bahnhofs in Gößnitz und der angrenzenden freien Strecken von und nach Crimmitschau
  • Neubau von elf Eisenbahnüberführungen, davon zwei Brücken über die Pleiße
  • Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik des elektronischen Stellwerks (ESTW) Gößnitz
  • Erneuerung von 41 Weichen
  • Erneuerung von sechs Kilometern Oberbau/Tiefbau
  • Erneuerung von 19 Gleisen im Bereich des Bahnhofs Gößnitz
  • Ersatzneubau von zwei Bahnsteigen in Gößnitz, einschließlich des Personentunnels
  • Ersatzneubau von zwei Bahnsteigen des Haltepunktes in Ponitz
  • Anpassungsarbeiten an zwei Bahnübergängen

Markkleeberg-Gaschwitz–Böhlen
Im Rahmen des Ausbaus der Sachsen-Franken-Magistrale wurde der Abschnitt Markkleeberg-Gaschwitz–Böhlen umfassend modernisiert. Es wurden unter anderem Brücken, Gleise, Weichen, Oberleitungen sowie Leit- und Sicherungstechnik erneuert, um die Geschwindigkeiten im Personenverkehr auf bis zu 160 km/h und im Güterverkehr auf bis zu 120 km/h zu steigern. Die Bauarbeiten haben im Oktober 2015 begonnen und sind weitestgehend abgeschlossen.

Neukieritzsch–Regis-Breitingen
Der zweigleisige Abschnitt zwischen Neukieritzsch und Regis-Breitingen wurde bis 2019 umfassend modernisiert. Im Rahmen der Arbeiten wurden unter anderem Gleise und Weichen sowie die Oberleitung erneuert bzw. neu gebaut. Außerdem werden die beiden Außenbahnsteige im Haltepunkt Deutzen modernisiert und die Eisenbahnüberführung „Forststraße“ in Regis-Breitingen umgebaut. Damit werden auf dem Streckenabschnitt die technischen Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h für den Personenverkehr und bis zu 120 km/h für den Güterverkehr geschaffen.

Der Ausbau zwischen Gaschwitz und Crimmitschau ist Bestandteil des Ostkorridors als Verbindung zu den Seehäfen im Norden und Regensburg im Süden, der Sachsen-Franken-Magistrale sowie der S-Bahn-Verbindung von Halle über Leipzig nach Zwickau und somit von hoher regionaler und überregionaler Bedeutung.

Eine Investition in die Zukunft!
Der nachhaltige Ausbau der Schieneninfrastruktur fördert die Entwicklung des umweltfreundlichen Verkehrs und stärkt die wirtschaftliche Entwicklung rund um Städte und Gemeinden entlang der Sachsen-Franken-Magistrale.

Pendeln mit der Bahn! Zuverlässig, schnell und bequem unterwegs auf der Sachsen-Franken-Magistrale!
Z. B. Wohnen in Altenburg, Arbeiten in Leipzig? Kein Problem. Die S-Bahn bietet ein gut getaktetes und zuverlässiges Beförderungsmittel. Kürzere Fahrzeiten erleichtern den Verzicht aufs Auto, nach dem Ausbau in nur 30 Minuten bis zum Leipziger Markt.

Klimaziele einhalten!
Die Verkehrswende zum umweltfreundlichen Bahnverkehr lässt Treibhausgasemissionen sinken und trägt damit aktiv zum Klimaschutz bei.

Schnittstelle im europäischen Verkehrsnetz!
Der Skandinavien–Mittelmeer-Verkehrskorridor/Ostkorridor verläuft durch die mitteldeutsche Region. Entscheidend für die Vernetzung Europas ist eine Infrastruktur, die Engpässe im Personen- und Güterverkehr beseitigt.

Perspektiven für die Region!
Die Region Altenburg sowie zahlreiche Städte und Gemeinden zwischen Leipzig und Zwickau rücken näher an die umliegenden Metropolen. Eine Bereicherung, denn soziale Infrastrukturen werden gesichert und Potenziale zum attraktiven Leben, Wohnen und Arbeiten jenseits der umliegenden Metropolen werden geschaffen.

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